Stromverbrauch im Wohnmobil berechnen + Tabelle & Rechner

Stromverbrauch Wohnmobil berechnen

Du möchtest auch mal eine Weile autark stehen, ohne am Landstrom zu hängen? Dafür ist es wichtig den eigenen Strombedarf zu kennen. Erfahre in diesem Artikel genau, wie du deinen individuellen Stromverbrauch vom Wohnmobil berechnen kannst. Hier findest du eine Tabelle mit üblichen Verbrauchern, Rechenwege und zum Schluss sogar einen Rechner für totale Anfänger.

Stromverbrauch im Wohnmobil selber berechnen

Den Stromverbrauch im Wohnmobil selber zu berechnen ist eigentlich ganz einfach.

  1. Du sammelst die Leistungswerte aller Verbraucher im Wohnmobil (in Watt)
  2. Multiplizierst diesen Wert jeweils mit der Einschaltdauer (in Stunden)
  3. Heraus kommt dann der Stromverbrauch in Wattstunden (Wh)
  4. Diesen Wert kannst dann noch durch die Batteriespannung der Wohnmobil Batterien teilen (z.B. 12 V), wodurch du dann einen Wert in Amperestunden (Ah) erhältst. Diesen kannst du gut mit der Kapazitätsangabe der Versorgungsbatterie vergleichen.

Ein kleines Rechenbeispiel

Mein Kompressor-Kühlschrank hat eine Leistungsaufnahme von rund 75 Watt. Die Einschaltdauer, also wie oft der Kühlschrank nachkühlen muss, hängt von der Außentemperatur ab. Sagen wir er läuft täglich 6 Stunden.

Die Rechnung sieht dann wie folgt aus: 75W * 6h = 450Wh / 12V = 37,5Ah

Das machst du mit allen Verbrauchern, am Ende addierst du die Ergebnisse (in Wh oder Ah) und du hast deinen Gesamtverbrauch.

Tabelle: Übliche Verbraucher + Leistungswerte

In der folgenden Tabelle findest du herkömmliche Verbraucher im Wohnmobil, inklusive der jeweiligen durchschnittlichen Leistungswerte.

Gerät / VerbraucherLeistung (Watt)Zeit o. LadungTag (Wh)Tag (Ah)
Innenbeleuchtung84h322,7
Smartphone201x121
Laptop801x504,2
Wasserpumpe500,5h252,1
80L Kühlschrank (Kompressor)806h48040
80L Kühlschrank (Absorber)12024h2900240
Fernseher353h908,8
Radio153h453,8
Bluetooth-Box201x453,8
Kaffeemaschine12001 Tasse363
Heizung (Diesel)502h1008,3
Heizung (Gas mit Gebläse)122h242
Herkömmliche Verbraucher im Wohnmobil, inklusive üblicher Verbrauchswerte

Download: Excel-Vorlage

Möchtest du deine eigenen Verbrauchswerte eintragen und deinen Stromverbrauch im Wohnmobil ganz genau berechnen? Dann lade dir meine kostenfreie Excel-Vorlage herunter.

Rechner: Verbrauch berechnen

Lesetipp: Wohnmobil Batterien: Typen, Tipps & Basiswissen

Darauf solltest du achten

Hast du viele akkubetriebene Geräte im regelmäßigen Gebrauch, solltest du dein Lademanagement im Wohnmobil optimieren. Geräte wie Smartphones, Radios, Musikboxen, Tablets oder Powerbanks, brauchen zwar nicht sonderlich viel Strom, aber die Masse machts. Die Akkus dieser Geräte zusammen, können zum Beispiel schnell mal 35 Ah aus der Wohnmobil Batterie saugen – und auch ohne Powerbank immer noch ungefähr 15 Ah.

Lade dann, wenn genug Strom da ist

Geräte bei denen es egal ist wann sie aufgeladen werden, solltest du im besten Fall dann aufladen, wenn genug Strom reinkommt und die Wohnmobil Batterie eh voll ist. Das kann sein:

  • während einer langen Autofahrt sein, bei der die Versorgerbatterie über den Motor geladen wird.
  • wenn mehr Solarstrom reinkommt, als die Bordbatterie aufnehmen/speichern kann (oft am späten Nachmittag).
  • während dein Wohnmobil noch am Landstrom hängt.
Strom sparen im Wohnmobil
Um den zur Verfügung stehenden Solarertrag bestmöglich nutzen zu können, lade ich meine Geräte tagsüber auf. Zu dieser Zeit kommt eh mehr Strom rein, als meine Wohnmobil Batterie aufnehmen kann.

Stromsparen im Wohnmobil

Ein weiterer wichtiger Punkt wenn der Strom knapp ist, ist das Stromsparen. In der folgenden Liste habe ich alle wichtigen Stromspartipps für dich aufgelistet:

  1. Rüste auf LED Lampen um
  2. Betreibe & lade Geräte über 12 V
  3. Koche deinen Kaffee auf dem Herd
  4. Toast & Brötchen vom Herd
  5. Füll deinen Kühlschrank (zur richtigen Zeit)
  6. Schalte Geräte bei Nichtgebrauch aus
  7. Lass deinen Kühlschrank auf Gas laufen

Die besten Stromspartipps im Detail

#1 Rüste auf LED Lampen um

LED Lampe Illustration

Im Vergleich zu normalen Glühbirnen, verbrauchen LEDs rund 90% weniger Strom, weil sie weniger Wärme produzieren. Dieser Punkt lässt sich aber nur in wenigen älteren Wohnmobilen noch umsetzen, weil alle halbwegs neueren Modelle bereits mit LED-Beleuchtung ausgestattet sind.

#2 Betreibe & lade Geräte über 12 V

USB Kabel Illustration

Ein Wechselrichter der den Strom von 12 auf 230 V umwandelt, hat immer einen gewissen Verlust, der je nach Modell zwischen 5 und 15% liegt. Lege dir also besser geeignete 12 V Netzteile für Laptop & Co zu. Smartphones, Kameras, Musikboxen usw. können allerdings in der Regel direkt über USB aufgeladen werden, weshalb es hier kein 12 V Netzteil bedarf. Sogar moderne Laptops mit USB-C Anschluss können oftmals ohne Netzteil aufgeladen werden.

Wichtig dabei ist, dass das Kabel an beiden Enden einen USB-C Stecker hat und der Hub (das Gegenstück) Power-Delivery unterstützt. So mache ich das mit meinem Lenovo Thinkpad (2021) auch, dadurch lädt er zwar deutlich langsamer, aber er lädt.

#3 Koche deinen Kaffee auf dem Herd

Kaffee Illustration

Kaffeemaschinen sind enorme Stromfresser, denn sie genehmigen sich schnell mal über 1000 Watt Leistung – minutenlang! Je Tasse Kaffee wird rund 2,5 Ah Energie verbraucht. Eine gute Alternative stellt hier die Bialetti – Moka Express* da, mit welcher Kaffee einfach auf dem Herd gekocht werden kann. Für Induktionsherde eignet sich das Modell Bialetti Venus*.

#4 Toast & Brötchen vom Herd

Brot Illustration

Auch elektrische Toaster und Herde brauchen sehr viel Strom. Für Gasherde gibt es spezielle Camping-Toaster* für Toast und Brötchen können hervorragend im Omnia-Backofen* aufgebacken werden. Beide Gadgets nutze ich selbst regelmäßig, wenn auch meist für andere Dinge.

#5 Füll deinen Kühlschrank (zur richtigen Zeit)

Kühlschrank Illustration

Dieser Punkt ist besonders bei Kompressor-Kühlschränken wichtig. Das ein Kühlschrank im besten Fall immer gefüllt sein sollte, sollte mittlerweile bekannt sein. Bei gut gefüllten Kühlschränken geht beim öffnen der Tür weniger Kälte verloren, was Strom spart. Aber auch der Zeitpunkt wann er gefüllt wird ist entscheidend. Lebensmittel aus dem Supermarkt muss der Kühlschrank erstmal runterkühlen. Aus diesem Grund solltest Du am besten dann einkaufen, wenn genug Strom da ist.

Ich kaufe zum beispiel immer Morgens oder Mittags ein, weil in dieser Zeit meine Solaranlage eh mehr Strom liefert, als meine Batterie überhaupt speichern kann.

#6 Schalte Geräte bei Nichtgebrauch aus

Ausschalter Illustration

Ok, dieser Punkt ist trivial, aber auch sehr wichtig. Damit ist keinesfalls gemeint das du dein Smartphone ausschalten solltest, aber bei Dingen wie dem Fernseher, Gefrierfach, Licht, Laptop usw. macht es durchaus Sinn sie abzuschalten, wenn sie nicht gebraucht werden.

#7 Lass deinen Kühlschrank auf Gas laufen

Gasflasche Illustration

Absorber-Kühlschränke sind enorme Stromfresser und verbrauchen locker das 4-fache als Kompressor-Kühlschränke. Absorber haben jedoch den Vorteil das sie meist auch über Gas betrieben werden können. Nutze diesen Vorteil.

FAQ: Häufige Fragen

Bei einem Wohnmobil liegt der durchschnittliche Verbrauch bei 20Ah / Tag (mit TV, Laptop, Handy usw). Ist ein 90L Elektrokühlschrank (Kompressor) verbaut, steigt der Verbrauch aber schnell auf 60Ah / Tag (entspricht 720Wh).

Bei einer 100Ah Lithium Batterie (LiFePO4) kann die volle Kapazität genutzt werden. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 50Ah / Tag (halber Zyklus), käme eine Lithium Batterie mit 3500 Zyklen bei täglicher Nutzung, auf theoretisch 19 Jahre Lebensdauer. Realistisch sind eher 13 Jahre, durch die Alterung der Zellen & andere Faktoren.

Der durchschnittliche Verbrauch eines Wohnmobils liegt bei rund 30Ah pro Tag. Mobile mit Kompressor Kühlschrank brauchen dagegen eher 70Ah täglich. Eine Dach-Solaranlage mit 100 Watt liefert bei sommerlichen Bedingungen durchschnittlich 90Ah täglich. An schlechteren Tagen dagegen nur 15-30Ah.

Ein 100 Watt Solarmodul liefert bei guten sommerlichen Bedingungen rund 100Ah täglich. Bei schlechtem Wetter liegt er Ertrag eher bei 15-30Ah täglich. Mobile Solarmodule zum Ausrichten können sogar rund 50% mehr Ertrag liefern.

Ein 60L Kompressor Kühlschrank hat eine Leistungsaufnahme von rund 60W (etwa 7h / Tag), das ergibt einen Stromverbrauch von 420Wh oder 35Ah pro Tag. Ein vergleichbarer Absorber Kühlschrank der mit Strom läuft, verbraucht mit 200Ah pro Tag deutlich mehr.

Internet im Wohnmobil: 3 Möglichkeiten + Kosten & Tarife

Internet im Wohnmobil

Ohne Internet geht heutzutage fast nichts mehr. Viele mehr oder weniger unersetzliche Dienste wie Whatsapp, Online Banking, Kartendienste oder die Google-Suche, funktionieren nicht ohne eine Datenverbindung. Besonders diejenigen die von unterwegs arbeiten, sind auf stabiles und sicheres Internet im Wohnmobil angewiesen – egal ob im In- oder Ausland.

Die 3 Möglichkeiten im Überblick

Fangen wir an erstmal einen Überblick zu erlangen. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten um an Internet fürs Wohnmobil oder für den Caravan zu gelangen – WLAN, Mobilfunk und Satellit.

Internet über WLAN von außerhalb

Öffentliches WLAN im Wohnmobil nutzen

Auch heute noch nutzen viele Camper ein öffentliches WLAN von außerhalb. Besonders Campingplätze bieten häufig ein kostengünstiges oder sogar kostenloses WLAN für ihre Gäste an. Aber auch öffentliche Einrichtungen wie große Kaufhäuser oder Restaurants bieten häufig gratis WLAN an.

Egal welches WLAN, man ist immer abhängig vom Standort und der stark variierenden Geschwindigkeit. Zudem sind öffentliche Netzwerke immer auch gern gesehene Einfallstore für Hacker!

Internet über Mobilfunk (LTE/5G)

Internet über Mobilfunk

Die weitaus smartere Methode ist sich mit dem Mobilfunknetz zu verbinden. In vielen Ländern ist das Netz schon sehr gut ausgebaut und ermöglicht dank LTE und 5G sehr hohe Datenraten. Auch in Deutschland nimmt der Netzausbau (endlich!) Fahrt auf – hier trumpft besonders die Telekom.

Dank EU-Roaming können die Inländischen Tarife mehr oder weniger uneingeschränkt in der kompletten EU verwendet werden. Besonders Datenhungrige User sollten allerdings leider noch immer zu SIM-Karten aus dem jeweiligen Reiseland greifen.

Internet über Satellit

Internet über Satellit

Während WLAN und Mobilfunk heute den Standard darstellt, nimmt das Internet über Satellit noch eine Sonderstellung ein. Dessen Verfügbarkeit ist zwar besser, jedoch kommt es relativ häufig zu kurzen Verbindungsabbrüchen. Außerdem sind hierfür spezielle SAT-Anlagen erforderlich und auch die laufenden Kosten sind um ein Vielfaches höher.

Eigenes WLAN im Wohnmobil

Weil die Allermeisten gerne ein eigenes WLAN im Wohnmobil haben möchten, statt sich mit einem von außerhalb zu verbinden, fangen wir damit an. Durch diese Variante können wir uns, ganz wie von Zuhause gewohnt, im und am eigenen Wohnmobil mit unseren Geräten (Smartphone, Laptop, TV & Co) verbinden.

So funktioniert WLAN im Wohnmobil im Vergleich zu Zuhause

WLAN im Wohnmobil Funktionsweise
Beim WLAN im Wohnmobil kommt das Internet über Mobilfunkmasten, statt über eine feste DSL Leitung.

Weil ein Wohnmobil natürlich nicht einfach mit einem DSL-Kabel mit einem Verteilerkasten in der Straße verbunden werden kann, muss das Internet von woanders kommen. Hier kommt das Mobilfunknetz ins Spiel, in das wir uns über eine SIM-Karte mittels Router verbinden. Eigentlich genau so, wie es unser Smartphone tut, wenn wir unterwegs sind. Und deshalb brauchen wir nicht einmal zwingend einen mobilen Router fürs Wohnmobil.

WLAN Hotspot über das Smartphone aufbauen

Fangen wir mit dem Smartphone-Hotspot an. Ein Smartphone hat heute so ziemlich Jeder und sogar ältere Modelle sind in der Lage einen Hotspot zu eröffnen. Das bedeutet wir funktionieren unser Smartphone mit wenigen Klicks zu einem Router um.

Diese Funktion ist üblicherweise über die Schnelleinstellungen erreichbar, also die Einstellungen, die wir über das runterwischen auf dem Smartphone-Display erreichen (in einigen Fällen muss man zweimal runterwischen und/oder im Menü zur Seite wischen).

Meist taucht dort ein Reiter mit dem Namen „Mobile Hotspot“ oder auch nur „Hotspot“ auf. Halte auf diesen gedrückt, um die Hotspot-Einstellungen zu öffnen und vergebe ein Passwort. Bei meinem Google Pixel 5 sieht das wie folgt aus:

Mobilen Hotspot erstellen bei Android (Google Pixel)
Mobilen Hotspot eröffnen bei Android (Google Pixel 5)

Nun können sich andere Geräte, wie zum Beispiel TV, Laptop und Tablet, mit diesem Hotspot verbinden und im Internet surfen.

Wenn nichts von „Hotspot“ oder ähnlichem in den Schnelleinstellungen zu finden ist, kann es sein das diese Funktion über die richtigen Einstellungen aufgerufen werden. Im Folgenden siehst du zwei Anleitungen, jeweils für ein Samsung-Smartphone und das iPhone.

Hotspot-Einstellungen bei Samsung

Öffne (1) „Einstellungen“ und anschließend (2) „Verbindungen“ auf deinem Smartphone. Tippe auf (3) „Mobile Hotspot und Tethering“ und schalte (4) „Mobile Hotspot“ ein. 

Samsung WLAN Hotspot erstellen Android
Schritte 1-4 | Quelle: Telekom

Schalte (5) „Mobile Hotspot“ und (6) „WLAN-Freigabe“ ein. Du wirst aufgefordert, ein neues Profil mit Passwort einzurichten. Dein Smartphone ist nun als persönlicher Hotspot eingerichtet.

Samsung WLAN Hotspot erstellen Android 2
Schritte 5-7 | Quelle: Telekom

Hotspot-Einstellungen beim iPhone

Tippe auf das Symbol für (1) „Einstellungen“ auf dem Startbildschirm deines iPhone und anschließend auf (2) „Persönlicher Hotspot“. Aktiviere (3) „Persönlicher Hotspot“ und tippe auf (4) „WLAN-Passwort“.

iPhone WLAN Hotspot erstellen iOS
Schritte 1-4 | Quelle: Telekom

Vergebe dein (5) persönliches Hotspot-Passwort. Mit „Fertig“ schließt du die Passwortvergabe ab. Aktiviere (6) WLAN und Bluetooth. Dein iPhone ist nun als persönlicher Hotspot eingerichtet.

iPhone WLAN Hotspot erstellen iOS 2
Schritte 5 und 6 | Quelle: Telekom

Vorteile

  • Kein zusätzliches Gerät notwendig
  • Keine weitere SIM-Karte nötig

Nachteile

  • Der Empfang ist schlechter als mit einem richtigen Router
  • Es kann keine externe Antenne für besseren Empfang angeschlossen werden
  • Der Akku des Smartphones kann stark beansprucht und warm werden
  • Weniger praktisch als ein fester, immer aktiver Router

WLAN Hotspot über einen mobilen Router aufbauen

Auf dauer sind richtige mobile Router deutlich praktischer. Diese können, wie Zuhause, immer aktiviert bleiben und haben zudem meist noch einen besseren Empfang, als die Antennen im Inneren der Smartphones. An gute mobile Router können meist noch externe Antennen angeschlossen werden, die den Empfang in abgelegenen Regionen deutlich verbessern können.

Die Auswahl an Geräten ist riesig. Kleine LTE-Router mit LTE-Cat 4 bekommt man bereits ab 40€. Diese können bis zu 150 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload übertragen. Solche hohen Datenraten sind mehr als ausreichend zum Streamen in FullHD-Qualität und häufig gibt das Mobilfunknetz solche hohen Geschwindigkeiten eh nicht her. Ich persönlich nutze zum Beispiel den Huawei E5577 Mobile 4G WiFi Hotspot*. Für dieses Modell gibt es auch eine App, über die man das Datenvolumen abfragen und Einstellungen vornehmen kann.

Es gibt jedoch auch richtig gute mobile Router die nicht nur schneller sind, sondern noch weitere Vorteile wie besseren Empfang, höhere Datenraten und vielseitigere Einstellungsmöglichkeiten mit sich bringen. Erfahre im nächsten Abschnitt mehr über die unterschiedlichen mobilen Router.

Vorteile

  • Besserer Empfang möglich
  • Für noch besseren Empfang externe Antennen angeschlossen werden
  • Äußerst praktisch – WLAN wie Zuhause
  • Ggf. höhere Reichweite des erzeugten WLAN Signals
  • Der Router kann für besseren Empfang z.B. am Fenster platziert werden

Nachteile

  • Ausgaben für Anschaffung notwendig (ab 40€)
  • Eine weitere SIM-Karte erforderlich (evtl. Extrakosten)

Die 3 besten mobilen Router (LTE/5G)

Die Auswahl an mobilen Routern ist wie gesagt riesig, ebenso wie die Preisspanne. Während kleine LTE Router bereits ab 40€ zu haben sind, kosten professionelle mobile Router schnell ab 300€ aufwärts. Beide haben jedoch ihre Daseinsberechtigung!

Allerdings ist besonders bei Wohnmobilen mit Aluhaut (auch einige GFK-Wände enthalten Aluminium) zu beachten, dass Signale von Außen nach Innen mehr oder weniger abgeschirmt werden. Um das zu umgehen solltest du den Router an ein Fenster legen. Noch besser ist Lösung über eine externe Antenne, aber dazu weiter unten mehr.

In den folgenden Abschnitten stelle ich drei gute mobile Router in drei Preisklassen vor.

Meist ausreichend: Huawei E5577 Mobile 4G WiFi Hotspot

Huawei E5577 Mobile 4G WiFi Hotspot weiß
Huawei E5577 Mobile 4G WiFi Hotspot | Foto: Huawei

Diesen und ähnliche Router habe ich bereits öfter bei Campern gesehen. Auch ich nutze genau diesen Router täglich für meine Arbeit am Laptop, um Filme am TV zu streamen und natürlich für mein Smartphone. Der Empfang ist etwas besser als der von meinem Oberklasse-Smartphone und den Router lege ich immer an das Fenster, das in Richtung des nächsten Mobilfunkmastes zeigt.

Wichtige technische Daten

  • Downloadgeschwindigkeit: bis zu 150 MBit/s
  • Uploadgeschwindigkeit: bis zu 50 MBit/s
  • Funknetze: 3G/4G (LTE)
  • PIN-Eingabe: Keine (SIM-Pin muss vorher entfernt werden)
  • Batteriekapazität: 1500mAh (austauschbar)
  • Anschlüsse: Micro-USB zum aufladen
  • Bedienung: Am Gerät, im Browser und mit App
  • Antenne: Nur Intern

Achtung: Irrtum bezüglich Antennenanschlüsse

Mein Modell habe ich 2016 oder so von der Telekom kostenlos erhalten (deshalb das Telekom-Logo). Mein Router hat zwei sogenannte TS9 Anschlüsse (die ich allerdings nicht verwende). Die aktuelle Version sieht immernoch so aus, nur hat sie keine Anschlüsse für externe Antennen mehr. Auf einigen Produktfotos sieht man zwar noch die Anschlüsse, aber laut vieler Amazon Kundenbewertungen sind keine verbaut – warum auch immer.

Laut dieser Produktrezension auf Amazon, hat die aktuelle Version des Routers keine Antenanschlüsse mehr.
Laut dieser Produktrezension auf Amazon, ist die Produktbeschreibung irreführend.

Mehr Möglichkeiten: NETGEAR Nighthawk MR1100

NETGEAR Nighthawk MR1100 Router
NETGEAR Nighthawk MR1100 LTE Router | Foto: Netgear

Der Nighthawk MR1100 hat schon etwas mehr Funktionen im Schlepptau. Was aber eigentlich noch wichtiger ist, ist dass er zwei Anschlüsse für externe Antennen hat. Das ermöglicht die Montage einer Antenne auf dem Dach, dabei muss sie nicht einmal zwingend verschraubt werden, sondern es gibt auch Modelle zu kleben oder mit Magnetfuß.

In den Einstellungen, die übrigens auch auf deutscher Sprache verfügbar sind, können zahlreiche Einstellungen vorgenommen werden. Hier zwei Beispiele:

  • WLAN-Standby Zeit: Es kann ein Zeitraum festgelegt werden, wann sich das WLAN automatisch ab- und im Anschluss wieder einschaltet (zum Beispiel Nachts).
  • Sendeleistung: Auch die WLAN-Reichweite kann angepasst werden. Diese ist standardmäßig auf „normal“ und kann auf „lang“ eingestellt werden, was sich jedoch auf den Stromverbrauch auswirkt.
  • Datenaustausch: Ist eine SD-Karte eingelegt, können Daten auf dem Router gespeichert und kabellos zwischen den Geräten im WLAN ausgetauscht werden.

Wichtige technische Daten

  • Downloadgeschwindigkeit: bis zu 1 GBit/s (LTE Cat 16)
  • Uploadgeschwindigkeit: bis zu 150 MBit/s
  • Display: 2,4 Zoll LCD-Touchscreen
  • Funknetze: 3G/4G/4G+ (LTE+)
  • PIN-Eingabe: Ja, möglich
  • Batteriekapazität: 5040mAh (austauschbar)
  • Anschlüsse/Ports: Ethernet (LAN), USB-C, USB-A, 2x TS-9 für LTE Antennen, Micro-SD
  • Bedienung: Am Gerät, im Browser und mit App

Mehr im Produktdatenblatt (PDF)

Der Beste: NETGEAR MR5200 5G Router

NETGEAR MR5200 5G Router
NETGEAR MR5200 5G Router | Foto: Netgear

Mit diesem mobilen Router bleibt kein Wunsch offen. Er ist gerüstet für die neueste 5G Technologie und ermöglicht dadurch extrem hohe Datenraten bei zugleich sehr geringer Latenz (Verzögerung). Die neueste WLAN Technologie (Wifi 6) ermöglicht unter anderem Zugriff mit bis zu 32 Geräte gleichzeitig, eine geringe Latenz, verbesserte Sicherheit (WPA3) und erhöhte Geschwindigkeit.

Einen SD-Karten-Slot für Speicherkarten sucht man hier vergebens, aber auch hier ist, wie bei dem Nighthawk MR1100, ein Dateimanagementsystem an Bord. Über den USB-C Port kann eine Festplatte angeschlossen werden.

Besondere Features

  • Modernste WPA3 Verschlüsselung für mehr Sicherheit
  • Gast WLAN für bessere Privatsphäre
  • VPN passthrough (ermöglicht die Nutzung von VPNs)
  • MAC Filterung (bestimmte Geräte aussperren)
  • Webseiten Filterung
  • Port-Management

Wichtige technische Daten

  • Downloadgeschwindigkeit: bis zu 4 GBit/s mit Kabel und 1,8 GBit/s über WLAN
  • Uploadgeschwindigkeit: konnte keine klare Antwort finden
  • Display: 2,4 Zoll LCD-Touchscreen
  • Funknetze: 3G/4G/4G+/5G
  • PIN-Eingabe: Ja, möglich
  • Batteriekapazität: 5040mAh (austauschbar)
  • Anschlüsse/Ports: Ethernet (LAN), USB-C, 2x TS-9 für LTE Antennen, Micro-SD
  • Bedienung: Am Gerät, im Browser und mit App

Mehr im Produktdatenblatt (PDF)

Die 3 LTE Antennen Typen

Eine externe LTE Antennen verbessern das Empfangssignal vom Mobilfunknetz deutlich. Besonders Wohnmobile oder Caravans dessen Außenhaut Aluminium enthält, können von einer externen LTE Antenne profitieren. Vor einem Kauf solltest du allerdings wissen welche LTE Antennen Typen es gibt. Ich möchte nicht zu groß ausholen, aber hier ein kleiner Überblick (am Ende gibts ein kurzes Fazit).

LTE Richtantennen (Yagi-Antennen)

Richtfunkantennen, oder auch Yagi-Antennen genannt, sind die leistungsstärksten Antennen. Sie sind sehr lang und bestehen aus mehreren parallel angeordneten Elementen, ähnlich wie eine herkömmliche TV-Antenne. Diese eignen sich allerdings nicht für Wohnmobile.

Vorteile

  • Bei guter Ausrichtung extrem Leistungsstark
  • Hoher Signalgewinn (besonders für Randgebiete & Täler geeignet)
  • Auch in vermeintlichen Funklöchern oft Empfang
  • Geeignet für Entfernungen zum Mobilfunkmast von über 10km

Nachteile

  • Es zwei dieser Antennen oder eine Dual Antenne erforderlich
  • Sie sollten sehr weit oben auf einem Antennenmast montiert werden
  • Exakte Ausrichtung auf einen Mobilfunkmast erforderlich
  • Sehr groß (bei guter Leistung um die 80cm Lang)

MIMO Antennen

MIMO Antennen sind gut für Wohnmobile geeignet. Es gibt im Grunde jedoch zwei unterschiedliche Varianten – Bi-Quad- & Flachpanel-Antennen. Die erste Variante erfordert zwei dieser Antennen und die Zweite nur eine. Weil die zwei Bi-Quad-Antennen weiter voneinander entfernt platziert werden können, bieten sie jedoch eine etwas bessere Empfangsqualität.

Vorteile

  • Gut für kürzere Entfernungen (bis 6km) zum Mobilfunkmast
  • Auch in stark bebauten Gebieten guter Empfang
  • Einfache Montage ohne ausrichten
  • Sehr wetterfeste Ummantelung (bei BiQuad)
  • Auch bei nicht optimaler Ausrichtung noch genug Empfang

Nachteile

  • Schlechtere Signal- & Empfangsqualität als bei LTE Richtantennen

LTE Rundstrahlantennen

Rundstrahlantennen, auch Ground Plane Antennen genannt, sind einfach aufgebaut und haben keine spezielle Richtwirkung. Sie müssen (und können) nicht auf einen Mobilfunkmast ausgerichtet werden. Optisch ähnelt sie einer Autoantenne. Auch für Camper geeignet, aber mit kleinen Abstrichen in der Empfangsqualität und Reichweite.

Vorteile

  • Keine aufwendige Montage notwendig (einfach aufstellen und fertig)
  • LTE Empfang aus jeder Richtung gleich möglich
  • Muss auf keinen Funkmast ausgerichtet werden
  • Günstiger Preis

Nachteile

  • Eher schwache Signalverstärkung
  • Nicht geeignet für größere Distanzen zu einem Mobilfunkmast

Kurzes Fazit zu LTE Antennen

LTE (Yagi-)Richtantennen sind nur für die stationäre Anwendung und nicht für Wohnmobile geeignet. MIMO-Antennen bieten, im Vergleich zu Rundstrahlantennen, eine bessere Empfangsqualität und sind besser geeignet für sehr abgelegene Orte mit schwach ausgebauten Mobilfunknetz. Rundstrahlantennen bringen allerdings den Vorteil mit sich, dass sie nicht ausgerichtet müssen/können und ohne weitere Überlegungen montiert werden können.

Internet über öffentliches WLAN

Öffentliche WLAN-Hotspots sind häufig beschildert

Viele Campingplätze, aber auch öffentliche Gebäude stellen häufig günstiges oder gratis WLAN für Ihre Gäste & Besucher zur Verfügung. Erfahrungsgemäß schwankt die Geschwindigkeit dieser WLAN Netze sehr stark, weil dort meist viele Geräte gleichzeitig eingeloggt sind. Ein weiterer Minuspunkt ist die Sicherheit, denn solche WLAN Netze sind gern gesehene Einfallstore für Hacker.

Öffentliche WLAN-Hotspots

Trotzdem kann öffentliches WLAN für Einige eine gelegentliche Alternative sein, deshalb stelle ich einige öffentliche WLAN-Hotspots vor:

WLAN in Restaurants & Geschäften

  • McDonalds
  • Burger King
  • Starbucks
  • Subway
  • Apple Store
  • DB (Bahnhöfe, Lounges & Züge)
  • dm-Drogerie
  • H&M
  • IKEA
  • Viele große Supermärkte (z.B. Real)
  • Große Kaufhäuser

WLAN-Hotspots der Telekom & von Vodafone

Vodafone Telekom Logos

Die Telekom und auch Vodafone betreiben in Deutschland zahlreiche „kostenlose“ WLAN-Hotspots. Nicht selten steckt ihr Netzwerk hinter den Hotspots der genannten Geschäfte. Bei der Telekom ist der Zugang für viele Kunden bereits inbegriffen und damit „kostenlos“. Bei Vodafone kann Jede(r) täglich für mindestens 30 Minuten kostenlos surfen, wer länger surfen möchte kann sich Tickets kaufen, die aber ziemlich teuer sind.

Informationen + Hotspot-Karte – Telekom
Informationen + Hotspot-Karte – Vodafone

Hotspots direkt von Städten & Gemeinden

Auch einige Städte und Gemeinden bieten kostenlose WLAN-Hotspots für Jedermann an. Besonders große Städte wie Berlin, Leipzig, Dresden, Frankfurt und Hamburg haben oft solche Hotspots in der ganzen Stadt verteilt. Berlin etwa betreibt beispielsweise das Free Wifi Berlin„-Netz mit über 2000 Hotspots. Zusammen mit einigen anderen Partnern kommt Berlin auf über 10.000 kostenfreie Hotspots.

Suchmaschinen für öffentliche WLAN-Hotspots

Um die Suche nach öffentlichen Hotspots zu erleichtern, kann man zu speziellen Suchmaschinen greifen. Das sind im Grunde nichts anderes als Datenbanken in denen öffentliche Netzwerke, meist von anderen Usern, eingetragen werden. Zwei gute Dienste sind yellowmap.de und wifispc.com.

WLAN-Verstärker für besseren Empfang

Manchmal steht das eigene Wohnmobil zu weit weg vom WLAN-Router des Campingplatzes, Restaurants etc. Das kann die Qualität des WLANs deutlich einschränken oder das WLAN kann gar nicht erst empfangen werden. Hier helfen sogenannte WLAN-Verstärker, auch Wifi-Verstärker oder WLAN-Repeater genannt, indem sie das WLAN-Signal empfangen und verstärken.

So funktionieren WLAN-Verstärker / -Repeater

WLAN Verstärker Funktionsweise
Ein WLAN Verstärker empfängt schwache Signale (dank guter Antennen), verstärkt diese und gibt sie an Endgeräte wie Smartphones & Co weiter.

Ein WLAN-Verstärker ist vereinfacht gesagt eine Kombination aus WLAN-Antenne und WLAN-Router. Diese Geräte verfügen über eine bessere Antenne als Smartphones, Laptops & Co, wodurch sie auch WLAN empfangen können, dass die Endgeräte nicht empfangen. Hat der WLAN-Repeater sich mit dem WLAN verbunden, verstärkt er das Signal und gibt es anschließend an die anderen Geräte weiter.

Gute WLAN-Verstärker in 3 Preiskategorien

Diesen Punkt möchte ich in diesem Artikel kurz fassen. Deshalb hier ein kurzer, aber hilfreicher Überblick über drei gute Produkte in drei unterschiedlichen Preiskategorien. Die Geschwindigkeit ist bei allen Geräten nahezu identisch, nur die Empfangsleistung unterscheidet sich.

Für Einsteiger: TP-Link TL-WA850RE WLAN Verstärker

TL-WA850RE-WLAN-Repeater
TP-Link TL-WA850RE | Bild: TP-Link

Hierbei handelt es sich um einen einfachen Repeater. Dieser wird in die 230V Steckdose gesteckt, kurz über die Weboberfläche eingerichtet und dann kann es auch schon losgehen. Er hat jedoch nur kleine im Gehäuse integrierte Antennen und auch keine Anschlüsse für externe Antennen. Kann für Fahrzeuge aus GFK ausreichend sein. Bei Fahrzeugen aus Blech oder Alu wird er weniger nutzen, außer man steckt ihn irgendwo außerhalb vom Fahrzeug in die Steckdose.

Externe Antennen: D-Link DAP-1360

D-Link DAP-1360 WLAN-Repeater
D-Link DAP-1360 | Bild: D-Link

Das ist ein preiswerter WLAN-Repeater mit außenliegenden Antennen. Diese Antennen können sogar abgeschraubt und durch externe Antennen ersetzt werden, wodurch sich der Empfang noch einmal merklich verbessern lässt.

Komplettsystem: ALFA Wifi Camp-Pro 2

ALFA WiFi Camp-Pro 2 WLAN-Repeater
ALFA WiFi Camp-Pro 2 | Bild: ALFA

Dieses Komplettsystem besteht aus einer Dachantenne, umfangreichem Montagematerial, Kabel und natürlich dem Router/Repeater. Durch die gute externe Antenne fürs Dach verbessert sich der WLAN-Empfang deutlich. Sie wird per USB angeschlossen wodurch keine Verluste entstehen, jedoch ist bei einer Kabellänge von 5 Metern Schluss.

Internet über Satellit

Auch das Thema Internet über Satellit möchte ich in diesem Artikel behandeln, auch wenn es für mich keine echte Alternative darstellt (teuer, langsam & unpraktisch). Allerdings ist der Zugang zu einem Satelliten fast überall auf Welt möglich, ähnlich wie bei GPS oder dem Satellitenfernsehen. Für besonders abgelegene Regionen der Erde kann Satelliten-Internet also die einzige Alternative sein.

So funktioniert Satelliten-Internet

Der Aufbau ähnelt stark der Installation einer herkömmlichen Sat-Schüssel für den TV. Die Parabolantenne wird mit freier Sicht in den Himmel montiert, anschließend auf den Satelliten des Anbieters ausgerichtet (manuell oder automatisch) und schlussendlich verbindet ein Sat-Model die Antenne mit einem WLAN-Router – fertig. Der einzige Unterschied ist der, dass die Schüssel nicht nur Signale empfängt, sondern auch sendet. Weil sich der Satellit synchron mit der Erdrotation bewegt, braucht die Satellitenschüssel, bis man weiterfährt, nur einmal ausgerichtet werden. Die Installation ist mit etwas Übung innerhalb 1 Minute erledigt.

Die geeignete Hardware für Satelliten-Internet

Weil normale TV-Schüsseln nur für das Senden und nicht für das Empfangen von Signalen optimiert sind, müssen sie angepasst werden. Zum einen muss die Schüssel ausgetauscht werden, und zum anderen muss ein neuer Multifeed-Adapter (wikipedia.org) her. Diese Lösung kommt allerdings an ihre Grenzen, sobald die Satelliten für TV und Internet zu weit auseinander liegen.

Starlink: Die Revolution des Satelliten-Internets?

Starlink-Logo

Elon Musks Starlink besteht aktuell (5/2022) aus ca. 2000 kleinen Satelliten und in Zukunft sollen noch mehr als 40.000 weitere in die erdnahe Umlaufbahn geschossen werden. Diese Satelliten sind per Laser miteinander verbunden und kommunizieren so miteinander. Während die Geschwindigkeit sich kaum von der der Konkurrenz unterscheidet, ist die Latenz (Verzögerung) ca. 11x niedriger als bei der Konkurrenz. Laut einer Studie sehen die Mittelwerte wie folgt aus (in USA & Kanada):

  • Download: 50 MBit/s
  • Upload: 13 MBit/s
  • Latenz: 57 Millisekunden

Link zur Studie (englisch)
Hier eine deutsche Übersetzung

Das kostet Internet über Satellit

Internet über Satellit ist ziemlich teuer. Um mal einige Zahlen zu nennen, gibts hier einen groben Überblick über die Kosten & Tarife.

Herkömmliche Anbieter (vergl. Tarif)Starlink
Anschaffung400€550€
mtl. Preis (Datenvolumen)45€ (unbegrenzt*)99€ (unbegrenzt*)
Geschwindigkeit (Down-/Upload)50/6 MBit/s50-150/20 MBit/s
Latenz700 Millisekunden57 Millisekunden
Alle Werte sind ungefähre Angaben | *bei hoher Auslastung oder übermäßiger Nutzung Drosselung vorbehalten

Weiterführende Informationen zu Satelliten-Internet

Video: Praxistest – Satelliten-Internet im Wohnmobil

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Internet-Fernsehen im Wohnmobil

Viele wollen sich die teure & große SAT-Anlage oder die DVB-T-Antenne fürs Wohnmobil ersparen, und stattdessen einfach übers Internet fernsehen. Mit einem kleinen mobilen Router (wie oben bereits gezeigt), einem geeigneten Mobilfunktarif und einem Smart-TV, kann man ganz einfach übers Internet im Wohnmobil fernsehen schauen. Ein moderner Smart-TV ist nicht einmal zwingend notwenig, denn mit einem Streaming-Stick (wie dieser von Amazon) wird fast jeder Fernseher zum Smart-TV.

Durch Internet-Fernsehen im Wohnmobil, steigt die Programmauswahl enorm. Streaming-Plattformen wie YouTube, Netflix, Amazon Prime Video, Twitch & Co, bieten eine schier endlose Auswahl an Filmen, Serien, Dokumentationen und Videos aller Art. Allerdings verursachen Videos (und TV) ein hohes Datenaufkommen, weshalb ein geeigneter Mobilfunktarif erforderlich ist – dazu gleich mehr.

Vor- & Nachteile von Internet-Fernsehen im Wohnmobil

Aber erstmal fasse ich kurz die Vor- und Nachteile von Internet-Fernsehen im Wohnmobil zusammen.

Vorteile

  • Deutlich größere Programmauswahl (durch Youtube, Netflix & Co.)
  • Nicht immer an Sendezeiten gebunden
  • Bessere Inhalte (persönliche Meinung)

Nachteile

  • Für Privatsender ein extra Abo erforderlich (z.B. bei waipu.tv)
  • Stationäres WLAN oder Mobilfunktarif mit viel Datenvolumen erforderlich
  • Teilweise gibt es noch Funklöcher
  • Einige Sender beschränken ihre Inhalte für das Ausland

Die besten Mobilfunktarife

Wer viel im Internet unterwegs ist und zum Beispiel Fernsehen über das Internet schaut, braucht viel Datenvolumen. Dazu noch ein wenig Facebook und Google-Recherchen, und schon sind schnell mal 100GB im Monat weg. Glücklicherweise sind die Datentarife in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden und zugleich hat sich die Netzabdeckung stark gebessert. Doch welchen Mobilfunktarif soll ich fürs In- & Ausland nutzen?

Den eigenen Datenverbrauch ermitteln

Zu Beginn solltest du allerdings wissen wie viel Datenvolumen du monatlich benötigst. Während für die alltäglichen Dinge wie Whatsapp, Facebook, Emails und etwas Google Recherche in der Regel rund 15GB monatlich ausreichend sind, brauchst du für Internet Fernsehen schnell mal weitere 60-100GB. In der folgenden Liste sind Durchschnittsverbräuche einiger Apps & Dienste aufgelistet.

So viel Datenvolumen verbrauchen Whatsapp, Facebook, Youtube & Co.

  • Whatsapp: ~1 KB für Textnachrichten und ~80 KB für Fotos
  • Emails (ohne Anhang): ~50 KB
  • Facebook: ~2 MB / Minute
  • Spotify, Apple Music & Co.: ~40 MB / 30 Minuten
  • Youtube, Netflix, Prime Video & Co.: ~800 MB / Stunde bei SD-Qualität und ~2,5 GB / Stunde bei HD-Qualität
  • Im Internet surfen: ~0,5 MB / Internetseite

Für flexible Vielsurfer: Freenet Funk – Für 1€/Tag unlimited Daten

Freenet Funk Banner
Werbung | Bild: Freenet

Freenet Funk ist meiner Meinung der aktuell beste Tarif für flexible Vielsurfer. Für gerade einmal 1€ pro Tag (+10€ Anschlussgebühr) surft man deutschlandweit unbegrenzt im Internet und kann Filme ohne Ende streamen. Mit diesem Tarif surfst du mit bis zu 225 MBit/s Download im Netz von o2. Nach der Bestellung wird die SIM-Karte zu dir geschickt und anschließend kann alles über die App geregelt werden. Bezahlt wird ausschließlich über PayPal.

Außerdem bietet Freenet Funk noch ein weiteres Paket mit 1 GB pro Tag für 0,69€. Es kann täglich zwischen diesem und dem unlimited Paket gewechselt, der Tarif kann für insgesamt 30 Tage im Jahr pausiert (jeder weitere Pause-Tag kostet 0,29€) oder gleich ganz gekündigt werden. Im EU-Ausland kann ausschließlich das Paket mit 1GB/Tag genutzt werden.

Vergleichsrechner: Weitere Mobilfunktarife

Unser Vergleichsrechner zeigt dir aktuelle Mobilfunktarife samt allen wichtigen Details an. Die praktischen Filteroptionen helfen dir die Suche einzugrenzen – probiers aus. (Werbung)

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von tools.communicationads.net zu laden.

Inhalt laden

Der Vergleichsrechner wird nicht angezeigt? Du musst ggf. den Adblocker ausschalten, oder eine Ausnahmeregelung für camperpedia.de hinzufügen!

Roaming & Fair-Use-Policy im EU-Ausland

Roaming ist häufig Thema in vielen Facebook Gruppen. Einige schreiben das sie keinerlei Probleme haben, andere wiederum beklagen sich über massive Einschränkungen seitens Mobilfunkbetreiber im EU-Ausland. Ich selbst bin davon auch betroffen, denn mein Tarif (24 Monate Laufzeit) wurde nach rund 3 Monaten in Spanien, von unbegrenztem Datenvolumen auf 40,4 GB / mtl. herabgestuft. Die Mitarbeiter in der o2-Filiale haben mich damals offensichtlich falsch beraten.

Das Roaming-Gesetz kurz zusammengefasst

Seit dem 15. Juni 2017 zahlt man grundsätzlich innerhalb der EU keine Roaming-Gebühren mehr (auch als „Roam like at home“ bekannt). Das umfasst sowohl Daten (Internet), als auch die Telefonie und SMS. Bedeutet also, dass du auch im EU-Ausland wie in Deutschland surfen, telefonieren und SMS-Nachrichten verschicken kannst. Unter Umständen kann es allerdings doch zu Einschränkungen und eventuellen Zusatzkosten kommen, welche das sind wird in der sogenannten „Fair-Use-Policy“ genau beschrieben.

Fair-Use-Policy: Das steht drin

Die Fair-Use-Policy (dt. Faire-Nutzungs-Richtlinie) soll die übermäßige Nutzung der seit Juni 2017 in Kraft getretenen EU-Roaming-Verordnung verhindern. In folgenden Fällen kann der Netzanbieter die Nutzung gemäß Fair-Use-Policy einschränken:

  1. Wenn das verbrauchte Datenvolumen dem doppelten des Roamingvolumen entspricht. Dazu gleich mehr.
  2. Wenn der Kunde auf Aufforderung keinen gewöhnliche Aufenthalt oder stabile Bindung an Deutschland nachweisen kann.
  3. Wenn die Auslandsnutzung des Kunden die Inlandsnutzung für die Dauer von mindestens vier Monaten überwiegt.

Fair-Use-Policy: So viel Datenvolumen im EU-Ausland

Wie streng Mobilfunkbetreiber ihre Fair-Use-Policy durchsetzen, liegt im eigenen Ermessen. o2 Deutschland hat es beispielsweise bis Ende 2021 nicht ganz so streng genommen mit der Fair-Use-Policy. Mir sind Reisende bekannt, die über zwei Jahre oder länger ihren o2 Tarif permanent im Ausland genutzt, und monatlich 300GB+ verbraucht haben. Ende 2021 war damit dann Schluss. Seitdem handhabt auch o2 es wie folgt:

Tritt mindestens einer der drei oberen Punkte in Kraft, wird das Datenvolumen auf Basis des monatlichen Grundpreises und dem Großhandelspreis pro GB festgelegt. Die Großhandelspreise pro GB werden bis 2027 schrittweise reduziert, wodurch wir nach und nach immer mehr Datenvolumen im Ausland zur Verfügung haben.

Großhandelspreise pro GB (Gigabyte)

  • 2,975 € pro GB  ab 1. Januar 2022
  •  2,38 € pro GB  ab 1. Juli 2022
  • 2,14 € pro GB ab 1. Januar 2023
  • 1,84 € pro GB ab 1. Januar 2024
  • 1,55 € pro GB ab 1. Januar 2025
  • 1,31 € pro GB ab 1. Januar 2026
  • 1,19 € pro GB ab 1. Januar 2027 bis voraussichtlich 30.6.2032

Roamingvolumen nach Drosselung berechnen

Die Formel für die Berechnung des Roamingvolumes lautet wie folgt: (Monatlicher Grundpreis / Großhandelspreis pro Gigabyte) * 2 = maximal im EU-Ausland nutzbares Datenvolumen in Gigabyte.

Roamingvolumen Rechner
Two columns
Vertikal
Horizontal

Roamingvolumen - Rechner

Ergebnis

{{ item.label }} {{ item.converted }}
"{{getWooProductName}}" has been added to your cart

Your service request has been completed!

We have sent your request information to your email.
Issued on: {{ $store.getters.getIssuedOn }}
Payment method: {{ $store.getters.getPaymentType }}
{{ item.label }}: {{ item.converted }}

Hier ein Beispiel anhand meines Tarifs (o2 Unlimited Max): Der Tarif kostet monatlich 60€, allerdings erhalte ich dauerhaft 50% Rabatt, wodurch ich nur 30€ bezahle. Trotzdem wird in der folgenden Rechnung mit 60€ gerechnet (zu meinem Gunsten also). Die Rechnung sieht dann so aus: (60€ / 2,975€) * 2 = 40.34 GB monatliches Datenvolumen im EU-Ausland.

Weiterführende Links zum Thema Roaming

Internet im (EU-) Ausland

Wer im Ausland viel Datenvolumen braucht, kommt nicht um eine SIM-Karte aus dem entsprechenden Urlaubsland herum. Oftmals sind diese allerdings günstiger als in Deutschland. Ich persönliche habe in Spanien gute Erfahrungen mit den folgenden zwei Anbietern gemacht:

SpainInternet.net: 300GB für rund 50€

SpainInternet.net Logo

Spaininternet.net nutzt das Netz von Vodafone ES, welches leider nicht besonders gut ist. Das zur Verfügung gestellte Datenvolumen ist aber sehr hoch und der Kundensupport äußerst schnell und gut (auf Englisch & Spanisch per Email & Telefon). Die Karte wird gleich für den gewünschten Zeitraum gebucht (Zahlung auch über Paypal möglich) und durch Correos Express blitzschnell ans Hotel, den Campingplatz oder eine Correos Filiale geliefert. Die ersten 5 Tage kosten jeweils 5€, jeder weitere Tag 1,50€, weshalb sich diese Karte nur für lange Aufenthalte lohnt.

Hinweis: Sie werben mit 10GB/Tag, aber wenn man mehrere Tage bucht ist es egal wann das Datenvolumen innerhalb des Zeitraums verbraucht wird. So sind meine Erfahrungen und so stehts auch in ihren FAQs.

SpainInternet.net Datennutzung
Wann das Datenvolumen verbraucht wird ist egal. | Screenshot: SpainInternet.net

Movistar & DIGI: 95 bzw 100GB für 20€

Movistar Logo

Prepaid-Karten von Movistar und DIGI Combo gibt es in vielen kleinen Geschäften in Spanien zu kaufen, können aber auch online bestellt werden. Der Vorteil ist, dass beide das Movistar Netz nutzen, was das beste Netz in Spanien ist und gefühlt überall LTE bietet. Restliches Datenvolumen wird nicht auf den nächsten Monat übertragen. Aktuell (05/2022) ist es bei Movistar so, dass der 20€ Prepaid-Tarif 35GB hat, aber noch 60GB zusätzlich bekommt, also lass dich nicht irritieren und schau genau hin ;).

Deine Erfahrungen sind gefragt

Gerne würde ich diesen Abschnitt erweitern und weitere gute Tarife anderer Länder auflisten. Schreibt eure Tipps gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag. Lasst uns gemeinsam helfen.

Eigene Meinung & welche Lösung ich nutze

Meine Lösung für Internet und WLAN im Wohnmobil
Meine Lösung für Internet und WLAN im Wohnmobil

Wie löse ich eigentlich das mit dem Internet im Wohnmobil? Ich lebe und arbeite ja vollzeit in meinem Wohnmobil, weshalb ich relativ viel Datenvolumen brauche. Mein Durchschnittsverbrauch liegt bei ungefähr 170GB im Monat, es können aber auch mal mehr oder weniger werden. Für eigenes WLAN im Wohnmobil nutze ich den kleinen oben erwähnten Huawei Router.

Mein LTE Router für eigenes WLAN im Wohnmobil

Mein Huawei LTE-Router der Telekom
Mein Huawei LTE Router ist von der Telekom gebrandet, weil ich den damals von denen geschenkt bekommen hatte.

Bisher kam ich gut mit diesem kleinen LTE Router von Huawei aus, der übrigens nur von der Telekom gebrandet ist und sonst genau der Selbe ist, wie der den ich oben vorgestellt habe. Hier in Spanien reicht der meiner Meinung nach vollkommen aus. Wie es in Deutschland sein wird weiß ich noch nicht. In Deutschland hab ich bisher nur im Telekom Netz gesurft, das wirklich sehr gut ausgebaut ist. Vor meiner Abreise bin ich aber zu o2 gewechselt, weshalb ich noch nicht weiß wie gut der Empfang mit dem kleinen Router dort ist. Vielleicht muss ich mir einen Router mit externer Antenne zulegen.

Der Router ist immer am Strom angeschlossen (Micro-USB) und liegt bei mir meist an dem Fenster, das Richtung Mobilfunkmast ausgerichtet ist. In Regionen mit besonders gutem Netz liegt er auch mal einfach nur auf dem Kühlschrank hinter dem Fernseher.

Meine Internetlösung für Deutschland

Deutschland Karte Flagge

Für Deutschland habe ich bisher den o2 Unlimited Max Tarif für 30€ im Monat mit unbegrenztem Datenvolumen + einen 20GB Tarif für 15€ monatlich. Die unlimited Karte steckt immer im Router und die mit 20GB in meinem Smartphone. In Deutschland ist die Lösung perfekt, aber ich bin halt 24 Monate an den Tarifen gebunden. Eigentlich war der Plan das auch im EU-Ausland so zu nutzen, aber die Fair-Use-Policy hat mir nach drei Monaten in Spanien einen Strich durch die Rechnung gemacht. In Zukunft möchte ich es etwas anders handhaben, aber dazu gleich mehr.

Meine Internetlösung für Spanien

Spanien Karte Flagge

Weil mein deutscher Tarif fürs Ausland auf 40,4GB im Monat gedeckelt wurde, musste ich mir was neues einfallen lassen. Da bin ich auf die weiter oben erwähnten spanischen Prepaid Karten gestoßen. Ich bevorzuge und nutze die Prepaid Karten von Movistar & DIGI (Combo), weil die einfach das beste Netz von Movistar nutzen. Für 40€ mtl erhalte ich also ca 200GB + meine „deutschen“ 40GB für den Notfall (ab Juni sind das sogar 50GB). In der Regel komme ich damit gut aus.

Das möchte ich in Zukunft anders machen

In Zukunft möchte ich keine großen 24 Monate Tarife mehr abschließen. Stattdessen setze ich auf einen günstigen Tarif (oder eine Prepaid) mit ungefähr 20GB fürs Handy, den ich auch im Ausland nutze. Für meinen Router im Wohnmobil kaufe ich mir dann immer eine Prepaid-Karte im jeweiligen Land.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Zum Schluss gibts noch ein kleines FAQ mit den am häufigsten gestellten Fragen.

Es gibt fünf Möglichkeiten für Internet im Wohnmobil

  1. Mobiler WLAN-Router mit SIM Karte (LTE/5G)
  2. Öffentliche & private WLAN-Hotspots
  3. Smartphone & Tablet als Router/Hotspot
  4. USB-Surfstick (Internetstick) für den Laptop
  5. Internet über Satellit

Eigenes Internet im Wohnmobil kostet ab 40€ für den Router, plus die monatlichen Ausgaben für die Prepaidkarte oder dem Datentarif. Dieser Preis hängt von Datenvolumen ab, aber gute Tarife beginnen ab 20€ und schon ab 30€ gibts unbegrenztes Datenvolumen.

Für eigenes Internet im Wohnmobil ist nur ein mobiler LTE Router (neuere Modelle können schon 5G) und einen Datentarif mit entsprechendem Datenvolumen. Um den Empfang zu verbessern, kann man an einige Modelle externe Antennen anschließen.

WLAN im Wohnmobil funktioniert ganz einfach. Eine SIM-Karte wird in einen mobilen Router gesteckt, welcher dann eine Mobilfunk-Verbindung mit dem Internet herstellt. Im Anschluss baut der Router ein WLAN Netzwerk im Wohnmobil auf.

Die Kosten für WLAN im Wohnmobil setzen sich aus zwei Punkten zusammen.

  1. Der mobile LTE / WLAN Router: So einen gibts schon ab 40€
  2. Datentarif: Ab 20€ gibt es schon brauchbare Tarife und ab 30€ mtl. kann man schon unbegrenzt surfen.

Wer nichts bezahlen möchte, kann sich mit öffentlichen WLAN-Netzwerken auf Campingplätzen, von Supermärkten, Restaurants usw. verbinden, denn die sind oft kostenfrei.

Seit dem 15. Juni 2017 ist das Datenroaming im EU-Ausland kostenfrei, sodass du ohne weitere Kosten im Internet surfen, SMS veschicken & Anrufe tätigen kannst. Bei übermäßiger Nutzung kann das Datenvolumen jedoch im Ausland eingeschränkt werden.

Bei sehr hohem Verbrauch oder besonders langen Auffenthalten im EU-Ausland, empfiehlt es sich eine Prepaid-Karte im Reiseland zu kaufen. Die sind oft sehr günstig.

Chatten & Surfen3-5 GB / Monat
Mäßiges Streaming & Soziale Netzwerke6-12 GB / Monat
Häufiges Streaming (Youtube, Netflix & Co)20-40 GB / Monat
Vielnutzer (Daten-Junkies)40+ GB / Monat

Wohnmobil Batterien: Typen, Tipps & Basiswissen

Wohnmobil Batterien Typen

Eine gute Wohnmobil Batterie ist essenziell für die reibungslose Energieversorgung eines Campers, besonders für Freisteher. Lerne alles wichtige zur Funktionsweise und die Vor- & Nachteile der unterschiedlichen Batterie-Typen. Nicht jede Batterie eignet sich gleichermaßen als Versorgungsbatterie.

Definition: Was ist eine Versorgungsbatterie?

Egal ob Versorgungsbatterie, Wohnmobilbatterie, Bordbatterie oder Aufbaubatterie, gemeint ist immer die Batterie, welche den Wohnraum des Wohnmobils oder Caravans mit Strom versorgt. Im Gegensatz dazu versorgt die sogenannte Starterbatterie ausschließlich die Fahrzeugtechnik.

Wohnmobil Batterien für den Aufbau sind in der Regel als zyklenfeste Akkus aufgebaut. Im Vergleich zu Starterbatterien befinden sich im Inneren von Aufbaubatterien dickere Bleiplatten, was sie wesentlich langlebiger macht. Durch diese Anpassung sind sie für die stetige Energieentnahme mit vergleichsweise kleinen Strömen optimiert.

Auch dem Begriff „Solarbatterie“ begegnet man öfters. Dabei handelt es sich jedoch um nichts Weiteres als ein Marketingbegriff. Diese Bezeichnung sagt nichts darüber aus, wie gut sich die Batterie für den Solarbetrieb eignet. Manch eine Solarbatterie entpuppt sich sogar als qualitiv Minderwertig.

Anforderungen: Das sollte eine Wohnmobilbatterie leisten

Was eine gute Wohnmobilbatterie leisten muss, hängt stark vom eigenen Reiseverhalten ab. Liebhaber von Stell- und Campingplätzen mit Landstrom, können mit einer günstigen 100Ah Blei-Säure-Batterie schon bestens bedient sein. Freisteher sowie Power-User allerdings, sollten vielleicht besser zu einer modernen Lithium-Batterie greifen. Mehr zu den Batterie-Typen gleich.

Liste: Die wichtigsten Anforderungen an Versorgungsbatterien

  • Reichlich Kapazität: Diese sollte ausreichen um alle Elektrogeräte über eine gewisse Zeit autark betreiben zu können.
  • Genug Power: Gegegebenfalls sollten auch stromhungrigere Geräte wie Staubsauger oder Kaffeemeschinen betrieben werden können.
  • Geringes Gewicht: Je nach Wohnmobil spielt das Gewicht der Batterie eine Rolle.
  • Gute Haltbarkeit: Natürlich sollte sich die Anschaffung auch auf lange Sicht bezahlt machen.

Batterie-Typen: Nass, GEL, AGM & LiFePO4

Um herauszufinden welcher Batterie-Typ für Dich der richtige ist, stell ich dir die vier wichtigsten Arten einmal vor. Diese unterscheiden sich teilweise sehr stark voneinander und bringen alle spezifische Vor- & Nachteile mit sich.

Nassbatterie

Nassbatterie 12v wartungsfrei

Diese Art der Batterie wird auch häufig als „Blei-Säure-Batterie“ bezeichnet. Sogenannte „Solarbatterien“ sind häufig genau solche Batterien. Optisch ähneln sie einer Starterbatterie, der Unterschied liegt allerdings im Inneren. Sie verfügen nämlich über dickere Bleiplatten mit einer besonderen Legierung, was sie langlebiger als herkömmliche Nassbatterien aus dem KFZ-Handel macht.

Nassbatterien sind besonders günstig in der Anschaffung. Bezieht man allerdings die Lebensdauer und die entnehmbare Energie mit ein, ist sie die teuerste Batterieform in diesem Vergleich. Des weiteren können beim Laden Gase austreten, wodurch eine Belüftung nach draußen erforderlich ist. Bei nicht wartungsfreien Modellen muss darüber hinaus der Säurespiegel im Auge behalten und ggf. destilliertes Wasser nachgefüllt werden.

Sie sind in der Lage kurzzeitig hohe Ströme abzugeben, nichts desto trotz sind sie vor allem für mäßige Belastungen geeignet.

Vor- & Nachteile von Nassbatterien

Vorteile

  • Einfache Ladetechnik ausreichend
  • Geringe Anschaffungskosten
  • Hohe Ströme

Nachteile

  • Ggf. höherer Wartungsaufwand
  • Batteriesäure kann auslaufen
  • Während der Nutzung entstehen Gase
  • Sehr geringe Zyklenfestigkeit (400 Zyklen bei 50% DoD)
  • monatliche Selbstentladung von 1-3 %
  • Memory-Effekt

Empfehlung: Nassbatterien eignen sich bedingt bei geringem Stromverbrauch und wenn das Wohnmobil meist mit dem Landstrom verbunden ist.

Produktempfehlungen

Nass- (Blei-Säure-) Batterie ~100Ah
Markenhersteller
Nass- (Blei-Säure-) Batterie ~200Ah
Markenhersteller
Gute günstige Alternative

Gel-Batterie

Ective Gel-Batterie 12v 230Ah

Diese Batterieform ist die aktuell am weitesten verbreitete Wohnmobil Batterie. Der Grund dafür ist unter anderem der, dass sie von den meisten Wohnmobil-Herstellern ab Werk verbaut werden. Sie gehören zur Gruppe der VRLA-Batterien (Ventil-Regulated-Lead-Acid), welche im Grunde weiterentwickelte Blei-Batterien mit einem geschlossenen Gehäuse sind.

Wie der Name bereits vermuten lässt ist die Batteriesäure mittels Kieselsäure Gel-förmig gebunden, woraus eine größere Unempfindlichkeit gegen Vibrationen und die Fahrzeuglage resultiert. Außerdem besitzen sie häufig eine Kapselung, die jegliches Austreten des Gels zusätzlich verhindert.

Aufgrund des erhöhten Innenwiderstandes von Gel-Batterien, können sie keine sonderlich hohen Ströme auf einmal abgeben. Trotzdem eignen sich gut als Service-Batterie, da sie einen sicheren Betrieb gewährleisten, doch ausreichend Strom liefern und mit die längste Lebendauer haben. Darüber hinaus können sie in fast allen (auch älteren) Wohnmobilen ohne weiteres Zutun verbaut werden.

Vor- & Nachteile von Gel-Batterien

Vorteile

  • Unempfindlich gegenüber Vibrationen & Schräglage
  • Nahezu wartungsfrei
  • Keine Ausgasung
  • Vergleichbar stabile Spannung
  • Für eine Nicht-Lithium-Batterie Lange Lebensdauer (750-900 Zyklen bei 50% DoD)
  • Externe Belüftung für gewöhnlich nicht erforderlich

Nachteile

  • Hohe Ströme möglich, aber empfohlen nur max. 0,3C bzw. 30% der Kapazität
  • Braucht länger als AGM um aufgeladen zu werden
  • Empfindlich gegen hohe Temperaturschwankungen

Empfehlung: Gel-Batterien eignen sich für die stetige Versorgung von alltäglichen Verbrauchern die eher weniger Stromhungrig sind (Kühlschrank, TV, Laptop, Beleuchtung etc.). Unter den Batterien auf Blei-Säure-Basis hat die Gel-Batterie die höchste Lebensdauer. Ideal für den Durchschnittscamper mit geringem Budget.

Produktempfehlungen

Gel Batterie ~100Ah
Gel Batterie ~200Ah
Gute günstige Alternative

AGM-Batterie

Varta AGM Batterie 12v 95ah

Auch die AGM-Batterie (Absorbed Glass Mat) ist eine Konstruktionsform der Blei-Säure-Batterien. Und wie die Gel-Batterie gehört auch die AGM-Batterie zur Gruppe der VRLA-Batterien (Ventil-Regulated Lead-Acid), die eine weiterentwickelte und geschlossene Form der Blei-Batterien sind.

Die Batteriesäure wird in Glasfaser-Fliesmatten zwischen den Bleiplatten gebunden, was einen langeunabhängigen Einbau ermöglicht. Aufgrund ihres geringen Innenwiderstands können sie besonders hohe Ströme abgeben und aufnehmen. Aus diesem Grund werden sie häufig als Starterbatterie, besonders bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik, verwendet.

Die herkömmliche Bordelektronik von Wohnmobilen kann in der Regel auch mit AGM-Batterien umgehen.

Vor- & Nachteile von AGM-Batterien

Vorteile

  • Hochstromfähig (empfohlen bis 0,4C 40% der Kapazität)
  • Auslaufsicher und verkraftet Schräglagen
  • Unanfällig für Vibrationen
  • Hohe Kältestabilität
  • Nahezu wartungsfrei
  • Unempfindlicher gegen Tiefentladung
  • Schnelle Ladezeit

Nachteile

  • Hitzeempfindlich
  • Etwas weniger Zyklenfest als GEL-Batterien (550-650 Zyklen bei 50% DoD)

Empfehlung: AGM Batterien eignen sich für Camper mit besonders stromhungigen Geräten wie große Staubsauger, Kaffeemaschinen oder Elektroherde. Auch für Wintercamping-Fans können sie die richtige Wahl sein, weil niedrige Temperaturen die Leistung der Batterie nicht beeinflussen.

Produktempfehlungen

AGM Batterie ~100Ah
Gute günstige Alternative
AGM Batterie ~200Ah
Gute günstige Alternative

LiFePO4 (Lithium)-Batterie

LiFePO4-Batterie 12v 100Ah

Lithium Batterien sind das Beste was der Markt aktuell zu bieten hat. Bei diesen Batterie-Typen bildet Lithium die Grundlage. Für Wohnmobile haben sich die sogenannten LiFePO4 (Lithium-Eisenphosphat)-Batterien durchgesetzt – eine Unterform der Lithium Batterien. Sie haben eine geringere Energiedichte als andere Lithium-Batterien, sind jedoch wesentlich sicherer.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Lithium-Batterien überzeugen durch ihre, im Vergleich zu anderen Batterien, besonders hohe Energiedichte. Sie können nämlich zu 100% entladen werden, ohne dabei nennenswert Schaden zu nehmen. Weitere Vorteile sind die besonders hohe Belastbarkeit, das geringe Gewicht und die allgemein deutlich höhere Zyklenfestigkeit bzw. Lebensdauer. Für besonders kalte Temperaturen eignen sich übrigens sogenannte LiFeYPO4-Batterien, wobei das Y für „Yttrium“ steht. Mehr über LiFeYPO4-Batterien

Vermutlich aufgrund des steigenden Wettbewerbs, ist die Preisspanne zwischen Blei-Säure- und Lithium-Batterien deutlich geschrumpft. Auch deshalb entscheiden sich immer mehr Camper für eine solche Batterie.

Vor- & Nachteile von LiFePO4 Batterien

Vorteile

  • Auch dauerhaft Hochstromfähig (bis 3C = 300% der Kapazität)
  • Extrem schnellladefähig
  • Hohe Energiedichte (gutes Leistungsgewicht)
  • Hoher Wirkungsgrad
  • Sehr stabile Entladespannung auch bei höchster Beanspruchung
  • Voll Tiefentladefähig
  • Extrem Zyklenfest (3000-6000 Zyklen)
  • ca. 50% weniger Gewicht gegenüber einer GEL Batterie
  • Enthält keine Säure oder Schwermetalle
  • Nicht explosiv oder brennbar
  • Geringe Selbstentladung
  • Weniger anfällig für Handhabungsfehler (Tiefenentladung, Sulfatisierung)

Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Modernste Ladetechnik erforderlich
  • Ohne weiteres nicht für Temperaturen unter 0°C geeignet
  • Umweltbelastung durch Lithium-Abbau

Empfehlung: Mit einer LiFePO4 Batterie fahren Power-User definitiv immer am günstigsten. Zudem spart man rund 50% Gewicht bei gleicher Kapazität, was bei Wohnmobilen und Caravans die entscheidenen Kilos ausmachen kann (Stichwort: zulässiges Gesamtgewicht).

Produktempfehlungen

LiFePO4 Batterie 100Ah
LiFePO4 Batterie 200Ah

Grafik: Batterie-Typen im tabellarischen Vergleich

Batterie-Typen im tabellarischen Vergleich - Nass, AGM - Gel & LiFePO4
Batterie-Typen im tabellarischen Vergleich – Nass, AGM – Gel & LiFePO4

So findest Du die richtige Batterie

Nachdem Du nun weißt welche Eigenschaften die üblichen Wohnmobil Batterien aufweisen, hast Du hoffentlich den für Dich am geeignetsten Akku-Typ gefunden. Jetzt stellt sich noch die Frage welche Batteriegröße es sein soll – 100Ah, 200Ah oder besser noch größer?

Den eigenen Strombedarf bilanzieren

Die Ermittlung des persönlichen Strombedarfs ist die Grundlage für die Planung der Batterie und allen anderen elektrischen Umbauten. Keine Sorge, so schwer wie das vielleicht klingt ist das gar nicht. Liste dafür einfach die Leistungsaufnahmewerte (in Watt) aller elektrischen Verbraucher auf, und multipliziere sie mit der jeweiligen typischen Einschaltdauer (in Stunden).

Hier ein kurzes Rechenbeispiel

  • Kompressor-Kühlschrank: 50 Watt * 8 Stunden (läuft nicht permantent) = 320 Wh
  • Licht: 10 Watt * 4 Stunden = 40 Wh
  • Laptop: 50 Watt (Verbrauch, nicht Ladeleistung!) * 2 Stunden = 100 Wh
  • TV: 40 Watt * 2 Stunden = 80 Wh
  • Gesamt: 540 Wh / 12V (Batteriespannung) = 45 Ah täglicher Strombedarf

In diesem Fall würde eine 45Ah LiFePO4 bzw. 90Ah Gel-, AGM oder Nassbatterie theoretisch ausreichen. Hinzu kommt noch ein gesunder Puffer und eine Reserve für Schlechtwetterperioden. Um die Lebensdauer der Batterie zu erhöhen, würde ich zusätzlich noch einmal mindestens 30% drauf rechnen – dazu weiter unten mehr.

Ich persönlich würde in diesem Szenario mindestens eine 100Ah LiFePO4- bzw. 200Ah Blei-Batterie auswählen, um zwei Tage ganz ohne weitere Stromzufuhr (Landstrom, Solar, Lichtmaschine) auszukommen.

Beim Fiat Ducato, Citroen Jumper oder Peugeot Boxer darf die Untersitz-Batterie nicht höher als 19cm sein. Viele Batteriehersteller setzen auf „DIN Standardmaße“ mit einheitlichen Maßen, Polen und Bodenleisten zur Befestigung. Die optimalen DIN Normen (Größen) sind H7 (318 x 175 x 190mm) und H8 (355 x 175 x 190mm).

Die optimalen Untersitz-Batterien für den Ford Nugget oder VW T5 & T6, sind Modelle mit den Abmessungen nach DIN Norm H7 (318 x 175 x 190mm).

Die beste Wohnmobil Batterie für den Solarbetrieb

Du hast eine Solaranlage oder PV-Anlage (wie es eigentlich richtig heißt) auf dem Dach? Gut, denn heutige PV-Module sind wirklich leistungsstark und können Wohnmobile komplett stromunabhängig machen. Doch welche Batterie eignet sich dafür? Die kurze Antwort: Jede! Aber natürlich gibt es auch hier Unterschiede, wäre auch zu einfach – haha.

Lithium-Batterie für die optimale Ausbeute

Eine Lithium-Batterie, wie die LiFePO4, schneidet auch bei diesem Punkt am besten ab. Der Grund dafür ist einfach: Sie können permantent mit voller (PV)-Leistung geladen werden. Bei anderen Batterien befindet sich der Solarladeregler, bei richtiger Einstellung, mehrere Stunden am Tag in der soganannten Absorptionsphase. Während dieser Phase lädt ein guter Solarladeregler die Batterie schonend & langsam (erhöhte Spannung, wenig Strom), um sie nicht zu schädigen. Diese Phase fällt bei Lithium-Batterien weg.

Bei großen Batterien und/oder viel PV-Leistung macht sich dieser Punkt besonders bemerkbar. Sobald eine Nass-, AGM- oder Gel-Batterie schonend geladen wird, kann die Solaranlage noch so groß sein, die Batterie wird trotzdem nur langsam geladen.

Gel-, AGM- & Nassbatterien sind verschwenderisch

Diese Akku-Typen nutzen ggf. nur einen Bruchteil der eigentlich verfügbaren PV-Leistung. Besonders Gel-Batterien (sollten) sich lange in der sogenannten Absorptionsphase befinden, um sie optimal zu laden. Hier ein Screenshot aus der App meines Victron Solarladereglers in Kombination mit einer Gel-Batterie:

Abs steht für die Absorbtionsladung. Wie hier zu erkennen ist, wird die Batterie oft zu einem Großteil des Tages schonend geladen. Nur an Tagen mit sehr wenig Sonne lädt der Laderegler immer mit voller Leistung, was auf Dauer jedoch der Batterie schadet.
Abs steht für die Absorptionsladung. Wie hier zu erkennen ist, wird die Batterie oft zu einem Großteil des Tages schonend geladen. Nur an Tagen mit sehr wenig Sonne lädt der Laderegler automatisch mit voller Leistung, was auf Dauer jedoch der Batterie schadet.

Ein guter Solarladeregler ist essenziell

Nur mit einem vernüftigen Solarladeregler können die teuren Batterien lange & gute Dienste erweisen. Ich zum Beispiel habe mich für einen MPPT Solarladeregler von Victron entschieden, denn dieser bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten und Einblicke in die Leistungswerte. Letzteres ist wirklich super für Zahlenfreaks (wie mich), die ständig wissen wollen wie viel Solarstrom gerade reinkommt.

Der Regler hat meine Gel-Batterie sogar schon einmal vor dem Tode bewahrt. Die Standardeinstellungen des Victron-Reglers für Gel-Batterien, waren nicht optimal für meine Gel-Batterie von Ective. Wenige Tage nachdem ich zusammen mit einem Experten den Regler neu eingestellt hatte, hat sich die Batterie wieder gefühlt komplett erholt. Vorher hatte ich wirklich gedacht die ist platt. Der Grund für das Problem: Der Regler befand sich kaum im Absorptionsmodus, wodurch die Batterie immer mit voller Leistung (Bulk-Ladung) geladen wurde. Hier mein Instagram-Post dazu: https://www.instagram.com/p/CWtI62Aochm/

Victron Solar Laderegler

Für Anlagen mit bis zu 220 Watt Solarleistung: Victron Energy SmartSolar MPPT 75/15*
Für Anlagen mit bis zu 450 Watt Solarleistung: Victron Smartsolar MPPT Laderegler 100/30*
Für Anlagen mit bis zu 700 Watt Solarleistung: Victron Energy SmartSolar MPPT 100/50*

(Die Angaben in Watt beziehen sich auf Systeme mit 12V Batterien. Bei 24V Batterien sind die Regler jeweils für das doppelte geeignet)

Eine 100Ah Batterie braucht mit einem 100W Solarpanel etwa 8 Stunden bei voller Sonneneinstrahlung, um komplett aufgeladen zu werden. Bei LiFePO4 Batterien weicht dieser Wert allerdings etwas ab, weil dieser Akku-Typ die volle Kapazität nutzen kann. Weil sie jedoch jederzeit mit voller Leistung geladen werden können, laden sie im Vergleich spürbar schneller.

Die kurze Antwort: Nein. Zum einen gibt es Solarpanele mit unterschiedlichen Spannungen (meist 12 oder 48V). Bei mehreren in reihe geschalteten Solarpanelen, kann die Spannung sogar weit über 100V gehen, was eine 12V Batterie zerstören würde.

Ein weiteres Problem ist, dass Solarpanele nicht wissen wann die Batterie voll aufgeladen ist. Ein zwischengeschalteter Solarladeregler überwacht auch die Batterie und passt die Ladespannung sowie den Ladestrom optimal an.

Anleitung: Wohnmobil Batterie wechseln

Eine Wohnmobil Batterie auszutauschen ist kein Hexenwerk und kann auch von Laien mit einem gewissen Grundwissen selbst erledigt werden. Folgendes muss beachtet werden:

  • Beim Abklemmen der alten Batterie erst den Minus-Pol (schwarzes oder blaues Kabel), dann den Plus-Pol (rotes Kabel) von der Batterie abklemmen.
  • Beim Anklemmen der neuen Batterie genau anders herum.

Batterie & Ladetechnik müssen zusammenpassen

Soll ein anderer Batterie-Typ als bisher in das Wohnmobil eingebaut werden, muss vorher sichergestellt werden, dass die Ladetechnik für diesen neuen Batterie-Typen geeignet ist. Beim Umstieg auf eine LiFePO4 Batterie ist häufig ein Upgrade von Solarladeregler & Ladebooster vonnöten.

Hilfreiche Videoanleitung zum wecheln einer Wohnmobil Batterie

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wichtige Fachbegriffe & Kenngrößen

Bis hierhin sind schon so einige Fachbegriffe und Kenngrößen in diesem Artikel gefallen. Deshalb möchte ich in diesem Abschnitt einmal die wichtigsten von ihnen erläutern.

Der C-Koeffizient

Auf Bleibatterien findest Du Angaben wie C1, C5, C10 und so weiter. Diese Angabe beschreibt, mit welcher Stromstärke eine Batterie ge- bzw. entladen wird. Diese Ladeströme werden auf die maximale Kapazität der Batterie bezogen. Kurz erklärt:

  • 1C bedeutet, dass die Batterie innerhalb einer Stunde komplett ge- oder entladen werden kann.
  • Ein C-Koeffizient kleiner als 1 bedeutet, dass es länger als einer Stunde dauert und ist er größer als 1, dauert es weniger als eine Stunde.
  • Eine 1C-Batterie mit 100Ah nimmt zum Beispiel für eine Stunde konstant bis zu 100A ab oder auf. Bei einer 2C-Batterie mit 100Ah entspräche das 30 Minuten lang 200A und bei einer 0,5C-Batterie mit ebenfalls 100Ah gäbe das 50A für zwei Stunden.

Erfahre hier mehr über den C-Koeffizient

Die 4 Spannungsformen von Batterien

Ladeschlussspannung

Die Ladeschlussspannung darf während des Ladevorgangs besser nicht überschritten werden, weil es sonst zu Gitterkorrosion kommt, die Batterie ausgasen und Schaden nehmen würde. Während Nassbatterien eine kurzzeitige Überschreitung halbwegs verkraften, reagieren Gel-, AGM- und LiFePO4-Batterien extrem sensibel. Sie liegt je nach Hersteller bei 14,4V bis 14,7V.

Erhaltungsspannung

Die Erhaltungsladung beschreibt die Spannung, die das Ladegerät halten soll nachdem eine Batterie aufgeladen ist. Damit wird einer Selbstentladung der Batterie entgegengewirkt. Sie ist bei allen Batterietypen ähnlich und schwankt je nach Hersteller zwischen 13,2V und 13,8V.

Entladeschlussspannung

Die Entladeschlussspannung ist die Spannung, die beim Entladen besser nicht unterschritten werden sollte. Andernfalls kommt es zur Tiefenentladung und wird nachhaltig geschädigt. Lithium-Batterien werden davor jedoch in der Regel durch das integrierte Batteriemanagementsystem (BMS) geschützt.

Ruhespannung / Leerlaufspannung

Die Ruhespannung, auch Leerlaufspannung genannt, ist die Spannung, die eine Batterie hat, wenn sie nicht ge- und entladen wird. Sie braucht jedoch erst ein paar Minuten um sich einzupendeln. Im Anschluss ist sie ein ungefähres Maß für den Ladezustand der Batterie. Gilt nicht für Lithium-Batterien.

Die 3 Ladephasen von Ladereglern

Gute (Solar-)Laderegler haben unterschiedliche Ladephasen, die optimal auf die angeschlossene Batterie abgestimmt sind. Bei hochwertigen Geräten lassen sich diese Phasen meist über eine App modifizieren. Die drei Ladephasen sind:

  1. Bulk (Hauptladung): Die Batterie wird mit einem hohen Strom schnell geladen.
  2. Absorption (Zwischenladephase): Das Ladegerät liefert eine konstant erhöhte Ladespannung, während der Ladestrom langsam zurück geht.
  3. Float (Erhaltungsladung): Das Ladegerät versorgt die Batterie mit genügend Strom, sodass sie nicht entlädt.

Ladezyklus & Zyklenfestigkeit

Ein Ladezyklus ist eine vollständige Be- & Entladung der nutzbaren Kapazität einer Batterie. Bei Lithium-Batterien entspricht das also einer Ladung von 0% auf 100% und anders herum. Bei anderen Batterien geht man von ungefähr 50% auf 100% und anders herum aus.

Die Zyklenfestigkeit einer Batterie beschreibt, wie viele Zyklen sie durchlaufen kann, ohne dabei nenenswert an Kapazität zu verlieren. Danach ist die Batterie aber noch nicht defekt, sondern hat nur merklich an Kapazität verloren bzw. ist weniger Leistungsstark.

Lebensdauer einer Wohnmobil Batterie verlängern

Wie hoch die Lebensdauer einer Wohnmobil Batterie tatsächlich ist, hängt von fünf Faktoren ab:

  1. Um welchen Batterie-Typ handelt es sich (Nass, AGM, Gel oder LiFePO4)?
  2. Wie gut ist die Verarbeitungsqualität bei der Herstellung?
  3. Welche Ladeelektronik wird verwendet & wie ist sie konfiguriert?
  4. Für welchen Verwendungszweck wurde die Batterie optimiert?
  5. Wie behandelt & nutzt der Endkunde die Batterie?

Gerade der letzte Punkt wird oft (unwissendlich) vernachlässigt, was auch damit zu tun hat, dass sich viele damit nicht beschäftigen (wollen).

Nicht die volle Kapazität nutzen

Batterien haben bestimmte Wohlfühlzonen, also Ladestände, in denen sie sich am wohlsten fühlen. Während Bleibatterien (also Nass-, Gel- & AGM) am liebsten voll aufgeladen sind, fühlen sich LiFePO4-Batterien bei einem Ladestand von 50% am wohlsten. Je weiter eine Batterie davon abweicht, desto mehr wirkt sich das negativ auf ihre Lebensdauer aus. Besonders wenn eine Batterie lange nicht benutzt wird, bspw. beim Überwintern, sollte sie sich in ihrer Wohlfühlzone befinden.

Bei guten Lithium-Batterien lässt sich über das BMS (meist per App) einstellen, bis wie viel Prozent sie aufgeladen bzw. entladen werden soll, bis sie sich abschaltet. Bei anderen Batterien muss man mit externen Mess-Shunts oder/und Spannungswächtern arbeiten.

Batterie Entladetiefe Wohlfühlzonen
Diese Grafik zeigt, wo sich Batterien am wohlsten fühlen. Je mehr eine Batterie im grünen Bereich zirkuliert, desto länger ihre Lebensdauer.

Bei der Entladetiefe spricht man auch vom sogenannten „DoD“ (Depth of Discharge). Dieser Wert beschreibt wie stark eine Batterie im Verhältnis zu ihrer Kapazität entladen wird.

Richtig laden & entladen

Um eine Batterie vernüftig aufzuladen sind gute Ladegeräte unersetzlich. Sie können optimal auf die Batterie und das Nutzerverhalten eingestellt werden. Grundsätzlich gilt es hohe Ströme zu vermeiden, egal ob beim laden oder entladen. Der Grund dafür ist die dadurch steigende Temperatur im Innen der Batterie. Wärme, aber auch Kälte, schadet jedem Akku-Typ mehr oder weniger. Auch die Umgebungstemperatur spielt hier eine Rolle.

Aber auch die unterschiedlichen Spannungsformen, die ich bereits weiter oben erläutert habe, gilt es einzuhalten. Mit welcher Spannung eine Batterie während der unterschiedlichen Ladephasen geladen wird, wirkt sich ebenfalls auf ihre Lebensdauer auf. Hier lohnt sich ein Blick in das Datenblatt der Batterie.

Die Qualität der Batterie selbst

Natürlich gibt es bei Batterie-Herstellern kleine und große Unterschiede in der Verarbeitungsqualität. Wie hochwertig eine Batterie wirklich ist, kann von außen leider schlecht festgestellt werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte bei einem renomierten Hersteller bzw. Händler mit Garantie, Gewährleistung und deutschem Support kaufen. Um mal einige Beispiele zu nennen: Victron Energy, Ective, Varta und Super-B.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Batterien

Eine LiFePO4 Batterie hat die mit Abstand größte Zyklenfestigkeit von „allen“ Batterien, und damit auch die längste Lebenserwartung. Sie schafft im Schnitt 3000 Zyklen, bei schonendem Umgang sogar bis über 5000 Zyklen, bis sie merklich an Kapazität & Leistung verliert. In einem Wohnmobil halten sie deshalb gut und gerne über 15 Jahre.

Eine AGM-Batterie schafft im durchschnitt 600 Zyklen bei 50% DoD und 400 Zyklen bei 80% DoD (DoD = Entladungstiefe). Je nach Art der Anwendung hält eine AGM-Batterie im Wohnmobil 3-5 Jahre.

Bei der Gel-Batterie verhält es sich ähnlich zur AGM-Batterie. Sie ist im Schnitt aber eher etwas Langlebiger als eine AGM-Batterie. Bei 50% DoD (Entladungstiefe) schafft sie etwa 800 Zyklen, bei 80% DoD dagegen nur rund 500.

Die Nassbatterie hat mit die geringste Lebensdauer von allen Batterien. Nach nur 400 Zyklen bei 50% DoD (Entladungstiefe) und 300 Zyklen bei 80% DoD, hat sie schon merklich an Kapazität verloren und muss ausgetauscht werden.

Ausblick in die Zukunft: Was kommt nach den Lithium-Batterien?

Die immer stärker werdende Nachfrage nach Elektromobilität, befeuert die Entwicklung von neuen Akku-Technologien so stark wie noch nie. Forscherinnen und Forscher auf der ganzen Welt forschen an neuen und besseren Lösungen. Das hat nicht nur praktische Gründe, denn der Abbau von Lithium erfolgt in weiten Teilen der Erde unter umweltbelastenten Methoden, welche unter viel Wasser erfordern.

Post-Lithium-Systeme

Unter Post-Lithium-Systeme versteht man Akku-Technologien die noch in der Entwicklung stehen bzw. an denen geforscht wird. Es gibt zahlreiche, teilweise vielversprechende Ansätze, Akkus mit oder auch ohne Lithium noch leistungsstärker zu machen.

Ein Ansatz: Aluminium statt Lithium

Am Technologiezentrum Hochleistungsmaterialien (THM) in Freiburg erforscht eine Arbeitsgruppe des Fraunhofer IISB seit etwa 2016 an einer Tellchemie auf Basis von Aluminium statt Lithium. Die bisherigen Erkenntnisse klingen vielversprechend:

  • keine Brandgefährdung
  • Vereinfachter Aufbau, ergo günstiger
  • Alumium als unkritische Ressource und noch nicht einmal eine besondere Qualität von Nöten
  • günstige Elektrolyte auf der Basis von Harnstoff möglich

“In unseren Laborsystemen wurden mit Graphitpulver als Kathode bereits Energiedichten von 135Wh/kg in Bezug auf die Aktivmasse gezeigt. Die Batterie kann in einer Zeit von weniger als 30 Sekunden voll ge- und entladen werden. Der Prozess ist reversibel und wir haben mit den Laborzellen bereits über 10.000 Zyklen mit einer Ladeeffizienz von mehr als 90 Prozent erreicht. Unsere neuesten Ergebnisse zeigen, dass auch noch mehr als doppelt so viele Ladezyklen möglich sind. Das liegt ganz deutlich über dem, was etablierte Lithium-Ionen-Batterien ausweisen. Unsere Zellen funktionieren dabei unter normalen Umgebungsbedingungen und wir arbeiten bereits mit anwendungsrelevanten Zellkonzepten wie Knopfzellen und Pouch-Zellen. Diese Zellchemie hat ein enormes Potential“, betont Ulrike Wunderwald, Leiterin der Arbeitsgruppe Batteriematerialien des Fraunhofer IISB.

Ulrike Wunderwald, Leiterin der Arbeitsgruppe Batteriematerialien des Fraunhofer IISB.

Erfahre mehr über die aktuelle Forschung

Ein interessantes Video

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wichtige Quellen